1471

22. März: König Georg von Böhmen stirbt.
Der hussitische König Georg Podiebrady von Böhmen stirbt in Prag. Georg hatte einen schweren Stand in Böhmen. Wegen seines Glaubens vom Papst 1466 gebannt und für abgesetzt erklärt führte er einen Krieg um die Vorherrschaft in Böhmen. Matthias I. Corninius von Ungarn, der Schwiegersohn von Georg, sicherte sich im Bürgerkrieg die Unterstützung von Kaiser und Papst und wurde von den böhmischen Ständen zum Gegenkönig gewählt. (Grünberger Bund)

Nach dem plötzlichen Tod von Georg wird jedoch überraschend Vladislav II. von Polen zum neuen Herrscher gewählt. Vladislav begründet die Herrschaft der Jagiellonen in Böhmen.

21. Mai: Rosenkriege - Sieg des Hauses York
Der englische König Eduard IV. von York läßt den abgesetzten König Eduard IV. im Tower von London ermorden. Die Streitigkeiten um den englischen Thron enden damit mit einem Sieg des Hauses York. (Rosenkriege (1455-1485))

21. Mai: Albrecht Dürer geboren
In Nürnberg wird der Maler Albrecht Dürer geboren. Dürer gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Epoche.

Bild: Selbstbildnis von Albrecht Dürer, datiert 1500, heute: Alte Pinakothek München

1473

19. Februar: Nikolaus Kopernikus
In Thorn erblickt der bedeutende Astronom Nikolaus Kopernikus das Licht der Welt. Seine Theorie von "Den Umläufen der Himmelskörper" bringt das heliozentrische Weltbild mit der Sonne im Mittelpunkt des Sonnensystems wieder in die Diskussion.

Bild: Kopernikus-Denkmal in der Geburtsstadt Thorn (Foto: Wolff Ost-Reisen)

1474

30. März: Schweizer Eidgenossen erreichen Ausgleich mit Österreich
Im Vertrag von Konstanz ("Ewige Richtung") erkennt das Haus Österreich seinen endgültigen Verzicht auf seine vormaligen schweizer Territorien an. Dieser Vertrag beendet den Krieg der Eidgenossen gegen Österreich und macht den Weg frei für ein Bündnis gegen Burgund. Auch Frankreich verbündet sich im gleichen Jahr mit den Schweizern gegen Burgund. (Burgunderkriege (1474-1477))

9. Mai: Burgundischer Landvogt in Breisach hingerichtet
Die Bürger von Breisach nehmen den burgundischen Landvogt gefangen. Von einem Standgericht zum Tode verurteilt, wird Peter von Hagenbach geköpft. Die Schweizer nehmen diese Hinrichtung als Anlass, ihre Ansprüche im burgundischen Elsaß anzumelden. (Burgunderkriege (1474-1477))

29. Juli: Karl der Kühne beginnt Belagerung von Neuss
Die burgundische Armee beginnt die Belagerung der Stadt Neuss. (Burgunderkriege (1474-1477))

1475

6. März: Michelangelo geboren
In Caprese wird Michelangelo Buonarotti geboren. Er wird einer der herrausragenden Bildhauer und Maler seiner Zeit.

November: Landshuter Hochzeit
Im November findet die als "Landshuter Hochzeit" bekannte Vermählung von Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut und Hedwig, der Tochter des polnischen Königs Kasimir IV. statt. Die eigentliche Trauung erfolgte am 14.11.1475. Während des ganzen Monats wurden jedoch zahlreiche Feste und Turniere veranstaltet und in Landshut trafen sich zahlreiche Größen des europäischen Hochadels, darunter Kaiser Friedrich III. und einige Kurfürsten.

1476

Jahresende: Vlad IV. Tepes stirbt
Der Fürst der Walachei Vlad IV. Tepes, genannt "Dracul" (= der Pfähler) stirbt eines natürlichen Todes. Vlad IV. Tepes war einer der erfolgreichsten Verteidiger Transsilvaniens und der Walachei gegen die Expansion des osmanischen Reiches.

Bild: Burg Bran, die sog. Törzburg in Siebenbürgen - wird gerne als das "Schloss von Dracula" bezeichnet. Die Forschung ist sich jedoch nicht einig, ob der historische Vlad Tepes die Burg jemals betreten hat. Grund für die Bezeichnung ist die Ähnlichkeit mit der Beschreibung des Schlosses von Graf Dracula im Roman von Bram Stoker. Foto: Wolff Ost-Reisen

1477

5. Januar: Karl der Kühne fällt
In der Schlacht von Nancy fällt Karl der Kühne von Burgund im Kampf gegen die Schweizer Eidgenossen. (Burgunderkriege (1474-1477))

19. August: Maximilian von Österreich heiratet Maria von Burgund
Der Sohn von Kaiser Friedrich III., Erzherzog Maximilian von Österreich heiratet die Tochter Karls des Kühnen von Burgund. Diese Heirat bringt die Habsburger in den Besitz eines der reichsten Gebiete Europas, jedoch auch in Konflikt mit Frankreich.

1479

Frieden von Olmütz: Böhmen hat zwei Könige
Im Frieden von Olmütz beenden Vladislav II. und Matthias Corvinus von Ungarn den Streit um die böhmische Krone. Die Lösung war pragmatisch, aber ungewöhnlich. Corvinus verzichtete auf Böhmen, behielt aber den Königstitel. Entschädigt wurde er mit Gebieten in Mähren, Schlesien und der Lausitz. Vladislav II. blieb König in (Rest)Böhmen. Dadurch blieb das Königreich Böhmen erhalten, auch wenn es zwei Könige gab.
Die Herrschaftsansprüche sollten beim Tode eines an den Überlebenden der beiden fallen. (Grünberger Bund)

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